Donnerstag, 18. Oktober 2012

TENACIOUS D. (FRANKFURT 15.10.2012)

Selten konnte ich ein Konzert schlechter einschätzen als dieses. Ich hatte die Karten geschenkt bekommen, freute mich zwar drauf, aber was mich erwarten würde, davon hatte ich kaum einen Plan. Sicher, ich kenne die Musik der beiden und den Film dazu kenne ich ebenfalls (wennauch kaum jemand anderes versteht, warum ich diesen Streifen überaus witzig finde). Nun denn, der Ort des Geschehens, die Jahrhundert-Halle in Frankfurt liess schonmal vermuten, daß da ganz schön viele Leute kommen würden. Der Laden war auch propevoll, sicher 5000(!) Leute. Unlaublich! Das Publikum war breit gefächert, natürlich waren viele 0815-Allesverwerter am Start, aber auch viele Subkultur-erfahrende Musikkenner atmeten an diesem Abend die selbe Luft wie Jack Black und Kyle Gass. Vorband des Abends waren THE SIGHTS, eine Rock-Combo aus Detroit, die einen komplett chaotischen aber nicht uncoolen Auftritt hinlegten. Viele der Songs verloren schon noch dem zweiten Riff den roten Faden und hörten sich öfter mehr wie das finale Outro eines Liedes an wie ein Lied selbst. Dann die Hauptband, das Licht ging aus. Die Meute flippte aus! Die Halle brüllte wie am Spieß und da schritten die beiden mit Glitzer-Kutten mönchmässig auf die Bühne, darunter aber nur stinknormale Klammotten an. Doch mit dem ersten Song legten sie auch schon los als gäbe es kein Morgen mehr. Und was die beiden samt ihrer genialen Band nun darboten, was nichts anderes als eine alles in seinen Bann ziehende Rock-Oper. Es war schlichtweg genial. Jack Black, im übrigen ein Wahnsinns-Sänger, um dessen Stimm-Spektrum ihn einige "Profis" sicher beneiden würden, hat ja in diversen Filmrollen (High Fidelity, School of Rock) schon gezeigt, daß er absoluter Rock-Fan ist. Das merkte man der Show mit jeder Minute an, die Songs waren perfekt arrangiert, manchmal heroisch oder sogar schon episch, dann wieder knallhart und direkt ins Gesicht. Das quittierte das Publikum entsprechend und bei den schnellern und härteren Songs dauerte es nicht lange und einige Hundert Leute tanzten vor der Bühne einen ordentlichen Rempeltanz. Natürlich kam, im Gegensatz zu einem Konzert einer "normalen" Band auch immer wieder das komödiantische und schauspielerische Talent der beiden raus, was sie auch oft und gut einbauten. Aber die Hauptsache dieses Abends war, daß Jack Black und Kyle Gass überaus talentierte Musiker sind, die dieses Handwerk wirklich verstehen! Und somit reiht sich TENACIOUS D in die ruhmreichen Hallen DER Bands ein, die aus einem Film heraus entstanden sind bzw. schon so kultig waren, daß ein Film über sie gedreht werden musste. Ich rede hier von Klassikern wie den Blues Brothers, Spinal Tap oder den Leningrad Cowboys !! Wirklich, wirklich sehenswert! (hätte ich so nie erwartet) Natürlich haben wieder unglaubliche viele Leute gefilmt, aber bei soner Musik lass ich es mir ja noch gefallen, solange es trotzdem kernig zur Sache geht. Hier noch ein Video vom Konzert, auf Yuitube finden interessierte noch ca. 56.789 weitere.

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