Donnerstag, 31. Mai 2012

BRUCE SPRINGSTEEN AND THE E-STREET BAND (25.05.2012 FRANKFURT)

Ich habe bewusst einige Tage vergehen lassen, damit sich DAS setzen konnte, was sich in mir und um mich herum an diesen Freitag abend abgespielt hat. Die erste Tour des Bosses nach dem Tod von Saxophon-Legende Clearence Clemons stand natürlich auch unter diesem Thema, ob und wenn ja, in welcher Form the Big Man kompensiert werden konnte (ich benutze absichtlich nicht das Wort "ersetzt"). Da aber zu viele Mörderhits einfach nicht ohne Sax auskommen, entschied man sich gleich 5 Bläser ins Set aufzunehmen, darunter auch einen Saxophonisten, nämlich keinem geringeren als Clemons Neffen Jake. Man kann das natürlich positiv und auch bedingt negativ sehen, denn es hiess auch mal, daß Clemons auf keinen Fall ersetzt werden würde. Nun dem war ja jetzt irgendwie doch so, aber dennoch war es eine recht salomonische Entscheidung der Band, mit der wohl alle zufrieden gewesen sein dürften, denn eines ist sicher: irgendwie muss und wird die Show weitergehen, und gerade Clemons der ja alle Höhen, Tiefen und Trennungen der letzten Jahrzehnte mitgemacht hatte, dürfte hinter diesem Standpunkt gestanden sein. Zum Konzert, was soll man da sagen. Obwohl ich mich als absoluter Boss-Fan sehe, habe ich bisher leider erst ein Konzert gesehen, von dem ich aber bis zu diesem Tag überzeugt war, daß es nicht und niemals zu toppen sein könnte. Doch mit dieser Meinung sollte ich dann doch eine rechte harsche Bauchlandung machen, denn, oh Freunde des Rocks, er toppte es! Oder vielleicht besser ausgedrückt, er schaffte es schon wieder, den Zustand von Live-Perfektion zu erreichen. Es war von vorne bis hinten ein Knaller. 41.000 Leute hielt es nicht auf den Sitzen und die, die ohnehin schon standen, hüpften oder tanzenten vor Begeisterung. Und wenn es dann mal ein paar langsamere Nummern gab, so passten diese genau ins Set und versprühten Springsteens Charisma dann eben auf eine ruhigere, aber nicht minder atmosphärische Art. Ich behaupte jetzt Mal, und NIEMAND kann mich hier vom Gegenteil überzeugen, in dieser Größenordung und in diesem "Stadion-Rock-Genre" kann man einfach NICHTS besseres erleben als Bruce Springsteen und seine perfekt eingespielte und grandios auf ihn zugeschnittene E-Street Band. Die mittlerweile 62-Jährige Rock-Legende stürmte wie ein Wirbelwind über dreieinhalb Stunden und sage und schreibe 30 monumentale Songs lang über die riesige Bühne, ohne auch nur einmal locker zu lassen oder den Anschein zu erwecken, daß er dann doch etwas langsamer machen müsse. Die Playlist liess keinen meiner Wünsche offen. Die Mischung war aus ganz alt,alt, neuer und ganz neu perfekt abgestimmt und so durften Lieder wie Badlands (Killer-Opener), Born to run, The River, Dancing in the dark, Glory Days, Youngstown, Tenth avenue freeze out( mit kurzer Pause für den Big Man Tribut, der ja in diesem Lied auch erwähnt wird, absoluter Gänsehaut-Moment), The Promised Land, Thunder Road, The Rising, Darkness on the Edge of town ... und und und den Weg durch meinen nach Springsteen lechzenden Gehörgang finden. Mir liefen wirklich den ganzen Abend über pausenlos Schauer über den Rücken und mit meiner Haut hätte ich problemlos jede Gänsedame betören können, egal ob es gerockt hat (und bei Gott, das hat es) oder ob es emotional war, ich war selten von einem Konzert dermaßen geflasht wie bei diesem. Ich könnte noch ewig so weiter schreiben, aber das würde dann wahrscheinlich niemand mehr lesen wollen, deshalb noch ein paar Videos aus Youtube, wobei gerade in Frankfurt die filmende Mongo-Dichte immens war, will sagen, es waren haufenweise Vollidioten am Start, und ein Großteil dachte er müsse alles und jeden Filmen, aber am liebsten sich selbst oder seine widerliche Speckbacken-Freundin. Aber bei diesen "Riesenspässen", die die sich da so gönnten, geriet das Konzert unweigerlich und komplettin den Hintergrund, was die Dämlichkeit dieser Leute noch unterstrich. Doch lange Rede, ein paar Videos sind ok, hier ein Teil davon GLORY DAYS DANCING IN THE DARK / TENTH AV. FREEZE OUT (CLEMONS-TRIBUT) WORKINK ON THE HIGHWAY / SHACKLED AND DRAWN / WAITIN ON A SUNNY DAY hier noch die komplette Playlist, falls es jemanden bockt:
01. Badlands
02. We Take Care of Our Own
03. Wrecking Ball
04. Out in the Street
05. Death To My Hometown
06. My City of Ruins
07. Spirit in the Night
08. E Street Shuffle
09. Jack of all Trades
10. Youngstown
11. Darkness on the Edge of Town
12. Johnny 99
13. Working on the Highway
14. Shackled and Drawn
15. Waiting on a Sunny Day
16. SUMMERTIME BLUES (Tour Premiere)
17. The Promised Land
18. The River
19. The Rising
20. Lonesome Day
21. We Are Alive
22. Thunder Road
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23. Rocky Ground
24. Born in the USA
25. Born To Run
26. CADILLAC RANCH (Tour Premiere)
27. SHERRY DARLING (Tour Premiere)
28. Glory Days
29. Dancing in the Dark
30. Tenth Avenue Freeze Out

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