Samstag, 21. April 2012

TERROR (17.04.2012 Stadtmitte)

Ich war sozusagen live dabei, als dieses monumentale Event vor einigen Monaten seinen Ursprung fand. Damals waren BORN FROM PAIN zu Gast in der Stadtmitte und mit denen auf Tour war auch der menschgewordene Energie-Riegel Scott Vogel, seines Zeichens ja nunmal Sänger von TERROR.
Er fand den Laden wohl ziemlich knorke und seiner Meinung nach konnte die Meute auch was, ergo warf er spontan den Veranstaltern gegenüber die durchaus berechtigte Frage entgegen: Warum zum Teufel haben wir hier noch nie gespielt ???
Nun, das liessen sich Alex und Lucas vom Stadtmitte-Team nicht zweimal sagen und machten sozusagen stante pede eine Show klar.
Was für ein Glück für die Stadtmitte, was für ein Glück für Karlsruhe!
Jetzt am Dienstag war es dann endlich soweit. Aufgrund des Champions-League Halbfinales von Bayern gegen Real -"ich hab die Haare schöner als du"- Madrid und aus tausend anderen Gründen sagten unglaublich viele Leute aus meinem Dunstkreis ab. Dies sollte sich aber als sehr großer Fehler heraus stellen, denn JEDER, der an diesem Abend nicht in der Stadtmitte war, sollte definitiv Großes verpassen.
Doch der Reihe nach. Den Abend erröffneten TAKE OFFENSE, ein relativ neuer Stern am kalifornischen Hardcore-Himmel. Ich fnde die Band klasse, vor allem weil sie es geschafft haben, in ihre Hardcore-Mucke auch ne Menge anderer Stile einzubinden, so kann man beispielsweise sehr oft hören, daß die Jungs mit Sicherheit auch allesamt Suicidal-Maniacs sind. Eigentlich ne klasse Mischung, wurde aber von der gut gefüllten Stadtmitte eher verhalten aufgenommen. Ein paar Kids moshten umher und hatten ihren Spass. Ich bin mir aber sicher, daß man von der Band noch einiges hören wird und das sie beim nächsten mal schon weitaus mehr gefeiert werden.
Näxte Bänd waren die eigentlich mächtigen DEATH BEFORE DISHONOR."Eigentlich" deshalb, weil die Jungs aus Boston mit Sicherheit schon bessere Tage erwischt haben. Irgendwie sprang der Funke so gar nicht über und die Stimmung wollte nicht ins laufen kommen. Ich nutzte diesen Zustand und ging in den Nebenraum, wo natürlich das CL-Halbfinale lief. Eine Handvoll Leute traf die gleiche Entscheidung und so konnte man von diesem recht guten Spiel auch noch einen dicken Teil einpacken.
Doch rechtzeitig zu den TERRORS war dann auch Fussball  (zumindest für diesen Abend) wieder zweitgeigig und der proppevolle Redroom harrten den großen Ereignissen, die da kommen sollten.
Die Show ging los, um nicht zu sagen, DIE GING JA SOWAS VON LOS !
Die Hälfte der Meute stand schon bei den ersten Klängen Kopf, es flogen Diver durch die Lüfte und
jedes Wort jeder Hymne, die da aus den Boxen quoll, wurde frenetisch mitgesungen.
Was war das für eine Symbiose, noch selten habe ich ein Konzert gesehen, bei dem es Band und Meute so schnell auf den Punkt brachten und fortan eine unzertrennliche Einheit bildeten.
Sogar olle Scott war sichtlich und positivst überrascht, was da abging. Ich habe TERROR sicher schon 10 mal erleben dürfen und jedes Mal probierte das singende Energiebündel die Leute noch mehr zu pushen und noch geiler zu machen, doch an diesem Dienstag, an diesem epochalen April-Tag, schien er von Beginn an zufrieden zu sein was einer Adelung dieser Location samt seiner Leute gleichkommt.
Ich selbst war zwar hin und weg, wollte aber die eigene Mosh-Aktivität erst noch abwägen. Man ist ja nicht mehr der Jüngste und Zähne sind bekanntlich teuer. Doch schon beim zweiten Song "OVERCOME" packte es mich bei den Hörnern und ich stürmte mit wehenden Fahnen und Kriegsgebrüll richtig Bühne. Ich block den ersten Mosher, checkte einen zweiten weg ehe ich an einem dritten Fleisch- und Muskelberg dermaßen hart abprallte, daß ich kurz die Orientierung verlor. Das war in dieser Situation eher suboptimal, um es mal vorsichtig auszudrücken, denn vor der Bühne und in der Luft darüber herrschte das blanke Chaos! Und so kam es, wie es kommen musste: ein überaus netter und menschenfreundlicher Geselle sprang mit den Füssen vorraus in die Leute rein und wo landete er? Richtig, BULLSEYE !!! Direkt in meine Fresse! Mein Rückenwirbel machte ein Geräusch, als würde man eine Tafel Ritter-Sport auseinander brechen und in meinem Mund schmeckte ich schnell den warmen und knalleroten Saft des Lebens!
Wie man so schön sagt und was auch auf dem Bild unten zu erkennen ist: "There was sozusagen Blood on the dancefloor". Doch meiner Stimmung tat dieser Zusstand keinen Abbruch und so wurde, wenn auch etwas weiter hinten, jeder weitere Hit lautstark abgefeiert währendessen mein Blick immer wieder auf den immernoch total verrückten und vor der Bühnen tobenden Mob wanderte.
Die Mannen um Scott Vogel hauten wirklich einen Hitnagel am anderen rein und solch Hardcore-Meisterwerke wie "STICK TIGHT", "NEVER ALONE", "BETRAYER", "ALWAYS THE HARD WAY", "ONE WITH THE UNDERDOGS" und natürlich die Hymne "KEEPERS OF THE FAITH" fanden erfolgreich den Weg in die vor Glück nur so jauchzenden Gehörgänge der Fans!!
Diese TERROR-Show war von vorne bis hinten, von unten bis oben und von links nach rechts absolute Sahne und wird mir immer in Erinnerung bleiben aber nicht WEIL ich probierte, einen Stagediver zu verschlucken, sondern TROTZDEM.
An dieser Stelle nochmal ein fettes Danke schön an die Leute, die wieder gute Konzerte nach Karlsruhe holen. Allen voran das Stadtmitte-Team aber auch Chris und Nanouk von Mount Caldera und die Leute vom Substage. Es scheint, das die mageren Jahre endgültig vorbei sind. !!
Hardcore lives!

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